Haushalte geben acht Prozent des Einkommens fürs Heizen aus

Haushalte in Deutschland müssen aktuell im Schnitt rund acht Prozent ihres Nettoeinkommens fürs Heizen aufwenden. Das geht aus einer repräsentativen Befragung im Auftrag der bundeseigenen KfW-Bank hervor.
Verbraucher spüren Kostendruck
Bei geringen Haushaltseinkommen, so zeigt die Studie, ist der Heizkostenanteil besonders hoch und zuletzt auch stark angestiegen. In der Gruppe der niedrigsten Einkommen liegt er mit 15 Prozent sogar fast doppelt so hoch wie der Durchschnitt.
Die hohen Heizkosten sind dementsprechend für viele Haushalte zu einer substanziellen Belastung geworden. Laut Umfrage spüren derzeit knapp 60 Prozent der Bundesbürger einen "großen oder sehr großen" Kostendruck.
Die wahrgenommene Belastung hängt allerdings stark vom Heizungstyp ab: Bei Wärmepumpen ist sie am geringsten, bei Öl und Fernwärme gesteigert, und am stärksten belastet sehen sich Haushalte mit einer Gasheizung.
Hohe Heizkosten bewegen zum Energiesparen
Die gestiegenen Heizkosten haben das Gros der Verbraucher laut eigener Aussage bereits zu umfangreichen Sparmaßnahmen bewegt. Dabei fällt auf: Zwischen Mietern und Eigentümern gibt es beim Thema Energiesparen kaum Unterschiede.
Zwei Drittel der Befragten heizen aktuell weniger und haben die Raumtemperatur im Schnitt um zwei Grad gesenkt. Auch hier zeigen sich Unterschiede je nach Heizungstyp: Unter den gasbeheizten Haushalten sparen rund 80 Prozent, beim Öl sind es 70 Prozent, unter den Wärmepumpenhaushalten hingegen nur 30 Prozent.
Unabhängig vom Energieträger reduziert außerdem mehr als jeder Zweite den Warmwasserverbrauch, während knapp die Hälfte der Befragten angibt, an anderer Stelle zu sparen, um die gestiegenen Energiekosten zu stemmen.
Informationsdefizit bei Energiekosten
Auffällig in den Umfragergebnissen sei, dass in einem großen Maße Informationsdefizite hinsichtlich der eigenen Energiekosten bestehen würden und knapp ein Viertel der Befragten keine Auskunft über deren konkrete Höhe hätte machen können, mahnt die KfW. Dass dieses Defizit in den einkommensschwachen Bevölkerungsgruppen überdurchschnittlich hoch ausfalle, sei besonders problematisch.
"Die Ergebnisse unserer Befragung unterstreichen die Bedeutung von staatlichen Entlastungsmaßnahmen. Die Unterstützung muss insbesondere niedrige Einkommensgruppen erreichen. Denn diese werden durch hohe Energiepreise besonders belastet, da sie typischerweise einen größeren Anteil ihres Einkommens für Energie aufwenden müssen", sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW.
Björn Katz, Redaktion GasAuskunft.de