Keine Wärmewende ohne Wärmepumpe

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der Energieberaterverband GIH haben in einem neuen Faktenpapier die Wärmepumpe als zentrale Technologie für die Wärmewende in Deutschland bezeichnet. Eine Aufweichung des Gebäudeenergiegesetzes durch wasserstofffähige fossile Gasheizungen oder lange Übergangszeiten halten die Verbände für nicht zukunftsorientiert.
Verbraucher werden "in die Irre geführt"
"Die Wärmepumpe funktioniert", betont Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH. "Im Bestand, mit Heizkörpern und sie rechnet sich auch wirtschaftlich. Wärmepumpen arbeiten effizient, sicher und umweltfreundlich." Es sei beschämend, wie Verbraucher derzeit mit falschen Versprechungen in die Irre geführt würden, um am Ende auf fossilen Heizungen sitzen zu bleiben. Metz: "Es wird nicht genug grünen und blauen Wasserstoff, Biomasse und Biogas für den Gebäudesektor geben, um damit alle Heizungen zu betreiben."
Jedes zweite Gebäude für Wärmepumpen geeignet
Der aktuelle Faktencheck zeige, dass bereits jetzt etwa die Hälfte aller Gebäude in Deutschland für den Einsatz von Wärmepumpen gerüstet seien, so die Verbände. Sowohl Gebäude aus den 1960er und 1980er Jahren als auch alte Fachwerkhäuser könnten - ohne Vollsanierung und durchaus wirtschaftlich - mit Wärmepumpen beheizt werden.
Energieberater kritisieren Aufweichung der Wärmewende
Jürgen Leppig, Vorsitzender des Energieberaterverbands GIH: "Dass unter dem Deckmantel H2-ready weiter Gasheizungen in Betrieb genommen werden und noch über ein Jahrzehnt fossiles Gas verbrennen dürfen, halten wir für eine Mogelpackung. Auch für Eigentümergemeinschaften wurden die Austauschfristen defekter Öl- und Gasheizungen viel zu lange ausgedehnt. Sollen die Klimaschutzziele im Gebäudesektor wirklich erreicht werden, müssen die Anforderungen ambitionierter ausfallen."
Björn Katz, Redaktion GasAuskunft.de