Prognose: Niedrige Gaspreise ab 2025

Energieexperten erwarten ab 2025 eine deutliche Entspannung auf den Energiemärkten und sogar die dauerhafte Rückkehr niedriger Gaspreise.
Vorkrisen-Gaspreise mittelfristig möglich
"Unsere Analysen deuten darauf hin, dass es ab Mitte der 2020er-Jahre wieder zu einer Annäherung des Gaspreisniveaus an das historische Preisniveau von vor 2021 kommen könnte", wird Max Gierkink vom Energiewirtschaftlichen Institut der Universität Köln (EWI) in der Neuen Osnabrücker Zeitung zitiert. Zwar werde das Gas vermutlich nicht wieder ganz so günstig wie vor dem Ukraine-Krieg, da LNG-Importe grundsätzlich teurer seien als russisches Pipelinegas. Allerdings seien Großhandelspreise von unter 2 Cent pro Kilowattstunde möglich, so die EWI-Prognose. Als Voraussetzungen dafür nennen die Energieexperten einen dauerhaften Rückgang der europäischen Gasnachfrage sowie den Ausbau der nationalen und globalen LNG-Infrastruktur.
Angespannter Gasmarkt bis 2024
Vor dem Ukrainekrieg lag der Gas-Beschaffungspreis für deutsche Importeure zwischen 1,5 und 2,5 Cent pro Kilowattstunde. Derzeit liegen die Großhandelspreise bei etwa 6 Cent, also noch etwa dreimal so hoch wie vor der Krise.
Dass die Gaspreise im Laufe dieses Jahres oder im nächsten Winter noch einmal so drastisch in die Höhe schnellen könnten wie in 2022, glaubt der EWI-Experte nicht: "Wenn wir es wieder schaffen, mit vollen Gasspeichern in den kommenden Winter zu gehen, und es kein überdurchschnittlich kalter Winter wird, wäre es unwahrscheinlich, dass die Gaspreise noch einmal das sehr hohe Niveau des Jahres 2022 erreichen", so Gierkink.
Allerdings wird momentan davon ausgegangen, dass der Gasmarkt zumindest bis 2024 angespannt bleibt. Bis dahin, so kalkulieren Analysten des Beratungsunternehmens Prognos, werde Gas im Großhandel weiterhin zwischen 6 und 8 Cent pro Kilowattstunde kosten.
Björn Katz, Redaktion GasAuskunft.de