Gaspreis steigt nach russischem Lieferstopp für Polen und Bulgarien

Am gestrigen Mittwoch hat Russland seine Gaslieferungen nach Polen und Bulgarien eingestellt. Obwohl der Lieferstopp keine direkten Auswirkungen auf die Versorgungslage in Deutschland hat, sind die Großhandelspreise für Erdgas erneut sprunghaft gestiegen.
Russland stoppt Gaslieferungen an Polen und Bulgarien
Seit gestern fließt kein Gas mehr von Russland nach Polen und Bulgarien. Die beiden EU-Länder seien ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachgekommen, heißt es von Seiten des russischen Staatskonzerns Gazprom.
Ende März hatte der Kreml verhängt, dass Staaten, die russisches Gas beziehen, Konten bei der Gazprom-Bank eröffnen müssen, um die Lieferungen zu bezahlen. Zahlungen in Euro oder Dollar werden von der Bank in Rubel konvertiert. Polen und Bulgarien haben, entgegen Russlands Forderung, die bisher üblichen Zahlungswege genutzt.
Großhandelspreis für Erdgas steigt sprunghaft an
Wie das Handelsblatt berichtet, hat der Gaspreis am Mittwoch unmittelbar auf die neue Marktlage reagiert und stieg an der niederländischen TTF-Börse um fast 20 Prozent an. Damit ist Erdgas inzwischen fast siebenmal so teuer wie vor einem Jahr. Im Tagesverlauf entspannten sich die Preise leicht, weil klar wurde, dass derzeit noch nicht mit einer gesamteuropäischen Gasknappheit zu rechnen ist.
Dennoch: Die Gasmengen in Europa sind seit Mittwoch deutlich gesunken. Zudem deuten Experten Russlands Vorstoß als klaren Fingerzeig in Richtung anderer EU-Staaten und raten dringend zu vorbereitenden Notfallmaßnahmen.
Björn Katz, Redaktion GasAuskunft.de