Quasi-Verbot für neue Gasheizungen ab 2025

Ab dem 1. Januar 2025 soll in Deutschland jede neu eingebaute Heizung auf Basis von 65 Prozent erneuerbarer Energie betrieben werden. So sieht es der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung vor. Dieser Beschluss könnte das Aus nicht nur für besonders klimaschädliche Ölheizungen bedeuten, sondern auch für konventionelle Gasheizungen.
Koalitionsvertrag: 65 Prozent erneuerbare Wärme ab 2025
In einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) aktuell klargestellt, dass der Richtwert von 65 Prozent erneuerbarer Energie ab 2025 nicht nur für Heizungen in Neubauten gilt, sondern auch bei Modernisierungen im Gebäudebestand. Eine solche Regelung würde demnach in den kommenden Jahren Millionen von Eigentümern und Mietern betreffen. Heute wird noch über die Hälfte aller Wohngebäude in Deutschland primär mit Gas beheizt.
Wärmepumpen werden zur Standard-Heizung
Für Michael Riechel, Vorstandsvorsitzender des Stadtwerke-Netzwerks Thüga, laufen die Pläne der Regierungskoalition auf eine "Quasi-Pficht um Einbau von Strom-betriebenen Wärmepumpen in Neu- und Bestandsimmobilien hinaus. Damit missachtet das BMWK die Tatsache, dass der Einbau von Wärmepumpen in Millionen Bestandsgebäuden technisch kaum oder gar nicht umsetzbar und mit einem erheblichen Sanierungsaufwand sowie einem zusätzlichen massiven Ausbau der Stromnetze verbunden ist. Das wird für Millionen Hauseigentümer:innen, Mieterinnen und Mieter zu deutlich höheren Kosten beim Heizen führen und insbesondere einkommensschwache Haushalte völlig überfordern."
Pläne der Bundesregierung eignen sich nicht für alle Gebäude
Für gut gedämmte Neubauten seien Wärmepumpen eine gute Wahl, so Riechel. Ältere Gebäude mit konventionellen Heizkörpern - und diese würden immerhin knapp zwei Drittel des gesamten Wohnungsbestands in Deutschland ausmachen - seien für den Einsatz von Wärmepumpen hingegen ungeeignet. Der Thüga-Chef schlägt stattdessen vor, die noch rund vier Millionen in Betrieb stehenden Ölheizungen in Deutschland zügig gegen moderne Gas-Brennwertkessel oder Fernwärme-Anschlüsse auszutauschen. Allein dadurch könnten bis zu 40 Prozent CO2-Emissionen eingespart werden.
Darüber hinaus gibt Riechel zu bedenken: "Mittel- und langfristig können die Gasheizungen ohne großen Aufwand auf den Betrieb mit klimaneutralen Gasen wie Biomethan und klimaneutralem Wasserstoff umgestellt werden."
Björn Katz, Redaktion GasAuskunft.de